Neue Impulse für die Internationalisierung

Die Leiterin der Internationalen DAAD-Akademie (iDA), Alema Ljumanovic-Hück, gibt einen Einblick in die Arbeit der Fortbildungsakademie. Sie spricht über neue Entwicklungen und Schwerpunktthemen 2025, über die Positionierung der iDA im Kontext der kürzlich veröffentlichten DAAD-Strategie 2030 sowie über aktuelle Herausforderungen für Hochschulen bei der Internationalisierung.
1. Was hat die Arbeit der iDA im letzten Jahr besonders charakterisiert?
Das letzte Jahr war bei uns erfreulicherweise gekennzeichnet von Wandel und Erweiterung unseres Angebotsportfolios. Im Rahmen der Campus-Initiative Internationale Fachkräfte haben wir die Fortbildungsangebote „Internationale Studierende – Fachkräfte von morgen“ neu konzipiert und erste Seminare sind bereits gelaufen. Wir freuen uns, dass die Fortbildungen in diesem Themenbereich sehr nachgefragt sind! Der Bedarf an (Fach-)Wissen sowie an Austausch zu Herausforderungen und Umsetzungsoptionen mit den Referierenden und Kolleginnen und Kollegen anderer Hochschulen ist enorm und besonders bei diesen komplexen, neuen Themen sehr gewinnbringend, wie uns die Teilnehmenden immer wieder spiegeln.
Es gab jedoch 2024 nicht nur neue Themen, sondern die iDA ist auch personell gewachsen. Christina Söhngen, Gladys Omete und Mehtap Tuna sind als Zuständige für die Fortbildungen rund um das Thema Fachkräftequalifizierung dazugekommen. Ahlam Elyassir entwickelt als Nachfolgerin von Corinna Jörres die Fortbildungen weiter, die sich speziell an Mitarbeitende von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) richten, inklusive der Hochschulpolitischen Reise für HAW-Leitungen. Und im Team Grundsatz & Finanzen kümmert sich Wen-Hsuan Chiang bereits seit Anfang 2024 um Anmeldewesen und Rechnungscontrolling. In unserem neuen Imagevideo können Sie das iDA-Team sowie unsere Arbeit noch besser kennenlernen:
2. Der DAAD hat letzte Woche seine Strategie 2030 veröffentlicht – wie unterstützt die iDA die neuen strategischen Ziele des DAAD?
Der DAAD feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und die iDA ist bereits seit 18 Jahren fester Bestandteil dieser Erfolgsgeschichte. Wir zahlen mit unseren Fortbildungsangeboten in vielfacher Weise auf die Ziele der DAAD-Strategie 2030 ein. Innerhalb des Handlungsfelds „Beraten“ stärkt die iDA mit ihren Fortbildungen die Internationalisierungsexpertise im Hochschulsystem. Dank der Expertise unserer Referierenden und durch den geplanten und informellen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Hochschulen bieten die iDA-Fortbildungen den Teilnehmenden Orientierung zu aktuellen Fragestellungen internationaler Mobilität und Kooperation und vermitteln umfangreiches Wissen, um die Hochschulen bei der Planung und Umsetzung ihrer Internationalisierungsstrategien und -projekte bestmöglich zu unterstützen.
Im Rahmen der iDA-Fortbildungen findet darüber hinaus eine intensive Vernetzung der Hochschulen auf strategischer und auf Arbeitsebene statt (DAAD-Handlungsfeld Vernetzen). Die Auswahl der Regionen für unsere Regionalkompetenzseminare orientiert sich u.a. an den strategischen Zielvorgaben zur Stärkung der „Netzwerke von Freundinnen und Freunden“ weltweit. Beispielsweise soll das DAAD-Netzwerk durch die Einrichtung regional zuständiger Außenstellen in Subsahara- Afrika, Zentralasien und Südosteuropa gestärkt werden, entsprechend bieten wir Regionalkompetenzseminare zu diesen Regionen und weiteren an.
Die Querschnittsdimensionen Nachhaltigkeit, Diversität und Digitalisierung werden sowohl thematisch in unseren Fortbildungen als auch strukturell-administrativ bei der Seminarorganisation und Öffentlichkeitsarbeit berücksichtigt. Beispielsweise achten wir bei der Produktion unserer Seminarmaterialien und Giveaways auf ökologische Standards und regen unsere Tagungspartner zur Implementierung nachhaltiger Angebote bspw. des Caterings an.
Durch die Implementierung digitaler Formate fördern wir die Teilhabe möglichst vieler Hochschulmitarbeitender und achten auf eine barrierearme Gestaltung unserer Fortbildungen sowie unserer Online-Präsenz. Wir unterstützen die Hochschulen durch unsere niedrigschwelligen Austauschformate dabei, innovative Technologien wie künstliche Intelligenz oder Virtual Exchange Mobility im Bereich der Internationalisierung kennenzulernen und zu nutzen. Einen Anwendungsschwerpunkt beim Ausbau digitaler Plattformen legt der DAAD auf kollaborative Lehr- und Lernplattformen – unsere interaktive Moodle-Plattform begleitet bereits seit 2021 alle iDA-Fortbildungen und wird stetig weiterentwickelt.

3. iDA-Jahresprogramm 2025: Was ist neu und wo liegen die Schwerpunkte?
Für 2025 planen wir rund 100 Seminare zu über 80 verschiedenen Themen. Neben den gängigen Internationalisierungsthemen umfasst das aktuelle iDA-Portfolio Fortbildungen rund um Nachhaltigkeit und Digitalisierung, Diversität und Mobilität sowie zur Fachkräftequalifizierung. Regionalkompetenzseminare, Trainings zum Erwerb interkultureller Kompetenzen und Fachsprachkurse – neuerdings auch einen Deutschkurs für internationale (Nachwuchs-) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – sind wie immer Teil des Portfolios. Aufgegriffen werden zudem aktuelle hochschulpolitische Entwicklungen und Zukunftsthemen, wie beispielsweise künstliche Intelligenz, rechtliche Themen sowie Risiko- und Sicherheit in internationalen Hochschulkooperationen – Letzteres in Zusammenarbeit mit dem KIWi (Kompetenzzentrum für Internationale Wissenschaftskooperationen). Die GATE-Germany-Workshops mit ihrem Fokus auf Marketingthemen runden das Angebot ab. Hier finden Sie die Kursübersicht 2025.
Die Themen orientieren sich immer an den Bedarfen, die uns von den Hochschulen gemeldet werden. Dabei versuchen wir stets, neue Zielgruppen zu erschließen, um wirklich für alle Hochschulbereiche und -mitarbeitenden relevante Fortbildungen anbieten zu können. So haben wir 2025 erstmalig ein exklusives Informations- und Vernetzungsangebot für Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten für Internationalisierung geschaffen.
Eine weitere wichtige Errungenschaft darf in diesem Zuge nicht unerwähnt bleiben – wir freuen uns sehr, dass wir die Kooperation mit der Universität Speyer im Rahmen des Modulzertifikats Internationalisierung und mit der Freien Universität Berlin im Rahmen der Fortbildungsreihe „Interkulturelle Qualifizierung an Hochschulen“ fortsetzen können.

4. Bei der Umsetzung von Internationalisierungsprojekten stehen Hochschulen auch vor Herausforderungen. Welche Unterstützungsangebote bietet die iDA hierzu?
Wir sind uns der teilweise herausfordernden Situation an den Hochschulen bewusst und versuchen gezielt, mit neu konzipierten Fortbildungen die Hochschulmitarbeitenden bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen. Beispielsweise bieten wir eine Fortbildung zum Projektmanagement im Internationalisierungsprozess an sowie ein „Trio“, in dem vermittelt wird, wie internationale Konferenzen effizient designt, geplant und durchgeführt werden können.
Für Mitarbeitende, die mit der Beratung von Incoming- und Outgoing-Studierenden befasst und oft überlastet sind, haben wir Seminare zur „Selbstfürsorge in fordernden Arbeitskontexten“ und zur „Visumsbeantragung und Unterstützungsmöglichkeiten für internationale Studierende und Forschende“ im Programm. Beim Onboarding neuer Kolleginnen und Kollegen in den International Offices helfen die Seminare „ABC der Internationalisierung“, inhaltlich nach Incomings und Outgoings aufgeteilt. Eine weitere Unterstützung bietet die iDA mit „maßgeschneiderten“ Inhouse-Kursen. Durch die exklusive Schulung einer Gruppe von Mitarbeitenden Ihrer Hochschule online oder vor Ort an Ihrem Hochschulstandort sparen Sie zeitliche und budgetäre Ressourcen und stärken das Teamgefüge.
In „unruhigen“ weltpolitischen Zeiten wie diesen sind kollegialer Austausch, Vernetzung und persönliche Begegnungen besonders wichtig. Wir setzen alles daran, die Hochschulmitarbeitenden bestmöglich dabei zu unterstützen, mit den vielfältigen aktuellen Herausforderungen umzugehen – partnerschaftlich, innovativ und stets mit größtmöglichem Anspruch auf Aktualität und Relevanz. Wir freuen uns auf viele Teilnehmende und auf die lebendigen Diskussionen in unseren Seminaren.
Sie möchten auf dem Laufenden bleiben und keine iDA-News mehr verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren Newsletter.
Ich freue mich auf viele bekannte und neue Gesichter bei unseren iDA-Fortbildungen und wünsche allen ein gutes neues Jahr – bleiben Sie neugierig, engagiert und zuversichtlich!
Ihre Alema Ljumanovic-Hück
