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NeuUmgang mit Gastwissenschaftler/innen in internationalen Kooperationen (47)

Die geopolitischen Krisen der letzten Jahre haben auch die Zusammenarbeit im Wissenschafts- und Forschungsbereich nachhaltig verändert. Nachdem der Fokus lange auf dem vertrauensvollen Auf- und Ausbau wissenschaftlicher Beziehungen zu möglichst vielen Ländern lag, unabhängig von ihrer politischen Verfasstheit, rücken nun Fragen der Forschungssicherheit und der Ausgestaltung sicherer Kooperationsbeziehungen wesentlich stärker in den Blick.

Ein wichtiger Aspekt innerhalb dieses Themas ist die Frage des Umgangs mit Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern. Einerseits sollen diese im Rahmen ihres Forschungsaufenthaltes systematisch eingebunden werden, damit die Projekte vom wechselseitigen Wissen und der Zusammenarbeit profitieren können. Andererseits werden die Rufe nach einer Risikominimierung und nach klaren Vorgaben laut, gerade wenn die internationalen Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler aus Ländern kommen, bei denen es Befürchtungen gibt, dass Forschung für unethische Zwecke wie Dual-Use eingesetzt wird. Für Hochschulen ist es daher wichtig, den Umgang mit Gastaufenthalten an der eigenen Institution zu reflektieren: Gibt es systematische Erfassungen von Incomings, wird über unterschiedliche Zugänge zu Labors oder Datenbanken diskutiert? Durch Informationsbeschaffung im Vorfeld und klare vertragliche Regelungen können Risiken bei der Aufnahme von Forschenden aus dem Ausland minimiert werden.

Das Seminar gibt einen Überblick über die Diskussionen und die Handlungsempfehlungen in diesem Themenfeld, auch aus internationaler Perspektive. Darüber hinaus stellen verschiedene Hochschulen ihre Maßnahmen und Richtlinien im Umgang mit internationalen Forschenden, die für eine begrenzte Zeit an die Hochschule kommen, vor. Viel Raum ist darüber hinaus für Diskussionen und Erfahrungsaustausch vorgesehen.

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